Ätzmaschine
Die folgenden Fotos habe ich während dem Aufbau meiner Ätzmaschine gemacht, die jetzt schon über 5 Jahre Tadellos funktioniert. Wenn man (wie ich) alle 2-3 Wochen mal eine Platine ätzt und keine gefüllte Küvette mit immerhin 1-2 Liter Ätzflüssigkeit Rumstehen (das hatte ich schon) haben will, für den ist das Gerätchen optimal.
Damit habe ich mehrere Vorteile gegenüber einer normalen Ätzanlage.
- Meine Ätzflüssigkeit ist immer frisch.
- Ich bedecke nur den Boden der Ätzschale mit (schon warmen) Wasser (ca. ½ cm) und spare mir so die
Vorlaufzeit. Darauf gebe ich 2 Kaffeelöffel Natriumpersulfat, und kann sofort loslegen.
- Ist der Ätzvorgang beendet kann die Schale vom Gerät nehmen und direkt zu meinem Waschbecken tragen, wo
die Platine Gespült wird und die Verbrauchte Ätzflüssigkeit in einen Kanister umgefüllt wird (der wenn er
voll ist bei der Müllsammelstelle entsorgt wird).
- Selbstverständlich ist auch das Herstellen von Doppelseitige Platinen möglich.
Der Aufbau ist vom Prinzip so einfach, das ich keine technischen Zeichnungen gemacht habe, dafür aber jede menge Bilder und Videos.
*Sollten hier keine Videos zu sehen sein, müsst ihr euch zuerst den Adobe Flash Player runterladen.
Hier der erste Testlauf (trocken )
Hier mit Platine, das FTM Modul
Die Platine ist fast fertig
Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen:
Die (doppelseitige) Platine aus dem Video oben
Bilder vom Aufbau
Die Abstandsrollen aus Kunststoff halten die Schale in Position.
Der Getriebemotor stammt aus einer defekten Espressomaschine. Bei einem Nachbau wurde mit Erfolg ein Getriebemotor (GETRIEBEMOTOR RB 35 1:100) von Conrad benutzt. Denkbar (und einfach) könnte auch ein Steppmotor benutzt werden, der direkt mit dem 12V Trafo und einem Bipolaren Elko (oder 2 normale Elkos) angeschlossen wird. Siehe http://www.b-kainka.de/bastel10.htm (die untere Schaltung). Hat man einen Stepmotor zur Hand der 200 Steps/Umdrehung macht dreht dieser genau 1mal pro Sekunde, für die Ätzmaschine also Optimal.
Ist die Schale abgenommen, kommt die Heizplatte zum Vorschein, eine einfache Aluplatte die mit Abstandsrollen auf die bewegliche Holzplatte montiert ist. Unter der Heizplatte sind 2 Heizfolien für KFZ-Aussenspiegel (Conrad) angebracht die direkt mit der 12V Wechselspannung des Trafos betrieben werden. Auf eine Heizungsregelung konnte ich verzichten, da sich die Temperatur auf ca. 45 Grad einpegelt, und auch nach längerer Ätzzeit stabil bleibt. Ist der Füllstand der Schale höher als 0,5 cm ist die Temperatur entsprechend geringer. Bei 1 cm komme ich noch auf ca. 37 Grad. Da die Heizfolie für ein KFZ ausgelegt ist, könnte man noch die Spannung etwas erhöhen da die KFZ- Bordspannung ja auch 13,6V beträgt. Ein Nachbauer berichtete mir das die Temperatur bei seiner Heizfolie (Pollin) und 12V auf max . 35 Grad kommt.
Abhilfe: die Heizplatte an allen 4 Seiten mit Holzleisten verkleiden (abdichten) und gut ist.
Ein Scharnier reichte mir damals, heute würde ich 2 Einbauen.
Der Boden der Ätzschale ist mit einer Aluplatte beklebt um die Wärme besser zu verteilen. Nachdem 2-Komponentenkleber nicht allzulange hielt, habe ich mein Glück mtit Doppelseitigem Klebeband (für PVC-Bodenbelag) probiert . Das hält bis heute (über 4 Jahre).
Der Antrieb mit Gewindestangen und Kunststoffrollen. Die Bewegliche Holzplatte setzt immer (sanft) auf den
Kunststoffrollen
auf.
Durch geschickte Höheneinstellung des Scharniers neigt sich die Schale vorn und hinten im gleichen Winkel.
Ich wollte mir noch irgendwann Gummibereifte Räder (Modellbau) anstatt der Kunststoffrollen besorgen, bin nie dazu gekommen und ist auch gar nicht nötig . Die Abstandshalter der 2 Gewindestangen (ca. 3cm) habe ich mit FR4 Platinenresten hergestellt. Die Gewindestange ist gegenüber des Antriebs in einer "Durchführung für 6mm Potiachsen" (Reichelt/P6 Führung) gelagert.
Hier mit eingebautem Netzteil um die Drehgeschwindigkeit des Motors einzustellen.
Eine Plexiglasscheibe schützt die Elektronik (etwas) vor Spritzern, da müsste ich echt noch was dran machen .
Eine Standartschaltung des LM317
und die Platine dazu
Nachtrag 04/2009
Da ich diese Ätzmaschine nun schon über 5 Jahre in Betrieb habe, muss ich sagen das dies eine meiner besten
Ideen überhaupt war. Als ich damals beim ätzen die Schale mit der Hand bewegte und die Flüssigkeit mit einem
Fön auf Temperatur hielt, dachte ich mir das kann ein kleiner Elektromotor genausogut. Beim überarbeiten der
Bauanleitung bekam ich richtig Lust das Gerätchen nochmal neu (und besser) aufzubauen.
Nach der Idee kam damals natürlich sofort die Praktische Umsetzung, und die erfolgte auch gleich (quick and
dirty) mit allem was die Bastelkiste hergab. Auch wurde schon über die Ätzmaschine in Foren diskutiert. Von
den einen belächelt von anderen gelobt, ich finde sie nach wie vor für den Gelegentlichen Gebrauch genial
(ich weiss Eigenlob...) und etliche Emails die ich von Nachbauern bekam bestätigen das.
01/2010
Die neue Ätzmaschine V2.0 ist fertig.